🏡 Ein Grundstück, zwei Träume – So klappt es mit der cleveren Grundstücksteilung (Halbes Grundstück halbe Kosten)
- Kai Trapp
- 20. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Wer träumt nicht vom eigenen Bauplatz – ideal gelegen, bezahlbar und perfekt zugeschnitten? In vielen Regionen ist das jedoch leichter gesagt als getan. Doch es gibt eine spannende Lösung, die oft übersehen wird: die clevere Grundstücksteilung.
Ob du selbst ein großes Grundstück besitzt oder ein Grundstück mit Teilungspotenzial findest – mit dem richtigen Vorgehen kann aus einem Grundstück Raum für zwei Familien, zwei Generationen oder zwei Träume entstehen.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du bei einer Grundstücksteilung strukturiert vorgehst, worauf du achten musst und welche Varianten es gibt.
🔍 Was bedeutet eigentlich Grundstücksteilung?
Bei der Grundstücksteilung wird ein bestehendes Flurstück (also ein Grundstück im rechtlichen Sinne) in zwei oder mehrere neue Grundstücke aufgeteilt. Das Ziel: Mehrere selbstständige Bauplätze entstehen lassen – etwa für zwei Einfamilienhäuser oder eine Kombination aus Wohnen und Vermietung.
Die clevere Grundstücksteilung kann sich besonders dann lohnen, wenn:
du ein zu großes Grundstück besitzt und Fläche sinnvoll nutzen willst,
du mit Freunden oder Familie nebeneinander bauen möchtest,
du einen günstigeren Einstieg in den Immobilienmarkt suchst,
oder du beim Kauf eines großen Grundstücks sparen willst.
🧭 Clevere Grundstücksteilung – so gehst du strategisch vor
Damit aus dem Traum kein bürokratischer Albtraum wird, ist eine klare Abfolge entscheidend. Hier kommt der smarte Fahrplan:
1. Machbarkeitsprüfung: Was ist laut Bebauungsplan erlaubt?
Bevor du konkrete Pläne schmiedest, solltest du den Bebauungsplan einsehen oder eine Bauvoranfrage stellen. Nicht überall ist eine Teilung zulässig – vor allem in reinen Einfamilienhausgebieten oder bei Mindestgrundstücksgrößen.
2. Grundbuch & Eigentumsverhältnisse prüfen
Gibt es Belastungen im Grundbuch? Sind mehrere Eigentümer beteiligt? Für eine clevere Grundstücksteilung müssen alle Beteiligten mitziehen – und juristisch muss das Grundstück teilbar sein.
3. Teilungsart wählen: Flurstücktrennung oder WEG-Lösung
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Teilung – etwa eine klassische Realteilung (zwei rechtlich selbstständige Grundstücke) oder eine Teilung nach WEG (Wohnungseigentum mit Sondernutzungsrechten). Welche Lösung für dich passt, hängt vom Grundstück, von deinen Plänen und vom Baurecht ab.
4. Vermessung & Teilungsantrag
Jetzt wird’s offiziell: Ein öffentlich bestellter Vermessungsingenieur erstellt die neue Grundstücksaufteilung, anschließend wird der Teilungsantrag beim Katasteramt eingereicht. Das neue Grundstück muss ins Liegenschaftskataster eingetragen werden.
5. Grundbuchänderung & neue Erschließung klären
Nach erfolgreicher Teilung werden neue Grundbuchblätter angelegt. Falls du neu erschließen musst (Zufahrt, Wasser, Abwasser, Strom), ist das rechtzeitig mit den Versorgern zu klären – damit aus der cleveren Teilung kein teurer Umbau wird.
💡 Vorteile einer cleveren Grundstücksteilung
Du schaffst neuen Wohnraum und nutzt Fläche effizient
Du kannst Kosten teilen – z. B. bei Zufahrten oder Erschließung
Du erhältst ggf. einen Verkaufserlös für das zweite Grundstück
Du baust gemeinsam mit Familie oder Freunden
Du hast unter Umständen bessere Chancen auf ein Baugrundstück in begehrten Lagen
🚫 Risiken nicht vergessen!
Eine clevere Grundstücksteilung ist kein Selbstläufer. Diese Punkte solltest du im Blick haben:
Erschließungskosten können hoch ausfallen
Nachbarschaftsrechtliche Probleme bei enger Bebauung
Nicht überall ist Bauen auf geteilten Grundstücken erlaubt
Mögliche Steuerliche Folgen bei kurzfristigem Weiterverkauf
💰 Was kostet eine Grundstücksteilung?
Die Kosten für eine clevere Grundstücksteilung hängen stark von der Art der Teilung, dem Bundesland, dem Grundstück selbst und dem Aufwand der Erschließung ab. Grob solltest du mit folgenden Posten rechnen:
🔹 Vermessungskosten
Ein öffentlich bestellter Vermessungsingenieur wird benötigt, um die neuen Grundstücksgrenzen exakt zu erfassen. Je nach Grundstücksgröße, Lage und Komplexität fallen hier meist zwischen 2.000 € und 4.000 € an.
🔹 Notar- und Grundbuchkosten
Die Teilung muss notariell beurkundet und im Grundbuch eingetragen werden. Dafür entstehen Notarkosten sowie Gebühren beim Grundbuchamt. In der Regel liegen diese zwischen 1.000 € und 2.000 €.
🔹 Erschließungskosten (falls erforderlich)
Wenn das neue Grundstück separat erschlossen werden muss – also eigene Anschlüsse für Wasser, Strom, Abwasser oder eine Zufahrt benötigt – können zusätzliche Kosten von mehreren Tausend Euro entstehen. Hier solltest du unbedingt vorab mit den Versorgern und der Gemeinde sprechen.
🔹 Steuern (bei Verkauf einer Teilfläche)
Wenn du eines der geteilten Grundstücke weiterverkaufen möchtest, fällt für den Käufer Grunderwerbsteuer an. In manchen Konstellationen kann auch für dich als Verkäufer eine Spekulationssteuer entstehen – etwa, wenn du das Grundstück innerhalb von 10 Jahren nach Erwerb weiterveräußerst.
👉 Tipp: Lass dir im Vorfeld einen Kostenplan vom Vermessungsbüro und Notar erstellen und hol dir eine Rückmeldung vom Bauamt zur Erschließung – so bleibt die Grundstücksteilung wirklich clever und kalkulierbar.
🎧 Mehr dazu im Podcast!
Du willst noch tiefer ins Thema eintauchen? In der neuen Folge von „Cleveres Bauen – Dein Einfamilienhauspodcast mit Kai und André“ sprechen wir über echte Praxisbeispiele, erklären den Unterschied zwischen Flurstück und Nutzungseinheit und verraten, worauf du bei der Grundstückssuche achten solltest, wenn du teilen willst.
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